Pakistan schießt Youtube ab

Ich wunderte mich schon, warum ich am Sonntag mein 5 Minuten Unterhaltungsprogramm alias Youtube nicht erreichen konnte. Wie sich jetzt herausstellt, war eine Order der pakistanischen Regierung daran schuld.
Ein dänischer Politiker hat wohl seine Drohung wahrgemacht, und einen Anti-Islam-Film hochgeladen, wovor ihn wohl auch diverse amerikanische Regierungsbehörden gewarnt haben. (komplette Story)
Der Provider Pakistan Telecom ist dann wohl etwas übers Ziel hinausgeschossen, und hat gleich mal ein paar Routing-Adressen geändert. (via CNET)

Und das hat man dann auch hier gemerkt.
Schon merkwürdig. Da loben sie alle die Netzwerkeffekte und die Konnektivität mit allen möglichen Teilnehmern des Nets (was ich ja auch gerne tue), und dann werden diese Netzwerkeffekte gerade durch die Zensur eines Videoportals in einem Land, welches man in Deutschland allenfalls mit Terrorismus, dem Krieg gegen eben jenen und Musharraf in Verbindung bringt, offensichtlich gemacht.

Es wird natürlich spannend, die weitere Entwicklung, nicht nur bezüglich des Youtube-Incidents, in Pakistan zu beobachten. So wie es aussieht, könnte es nach den Wahlen der letzten Woche sogar zu einem Impeachement-Verfahren gegen Musharraf kommen.
Sollte es dann noch einmal zu einem Notstand wie bereits im letzten November/Dezember kommen, kann man sicherlich davon ausgehen, dass nicht nur Youtube bzw. wie bereits geschehen pakistanische TV-Stationen in Dubai und Qatar geschlossen werden.

Es wird sicherlich auch interessant zu beobachten, wie die derzeitige US-amerikanische Administration mit den Wahlergebnissen umgehen wird. Offizielle Stellungnahmen stehen hier noch aus.

Tags: Pakistan, Youtube, Musharraf